Wir über uns Lange wurde dem nachhaltigen Schutz der hessischen Lurche und Kriechtiere nicht der erforderliche Stellenwert eingeräumt. Es gab keine zentrale Anlaufstelle für Belange des Herpetofauna-Schutzes. Obwohl manche Vertreter, beispielsweise der Laubfrosch oder die Kreuzotter, durchaus als Leitarten für bestimmte Habitate zu betrachten sind, fristeten die beiden Tiergruppe bis vor kurzem in Hessen ein Schattendasein im praktischen Naturschutz. Erst Mitte der 1990er Jahre begann die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) sich verstärkt um die Schutzbelange der Kreuzotter im hessischen Spessart zu kümmern. Damit war der Grundstein für weitere Vorhaben gelegt. Mit der Zeit wurden offensichtliche Defizite beim Schutz unserer heimischen Herpetofauna zum Anlass genommen, weitere Schutzprojekte zu planen und umzusetzen. Um alle diese Aufgaben zielorientiert und effektiv durchführen und begleiten zu können wurde im Dezember 1999 die Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz in Hessen e. V. (AGAR) gegründet. Die AGAR versteht sich als verbandsübergreifender Zusammenschluss von Naturschützern und institutionalisierten Herpetologen. Mit Sitz in Rodenbach bei Hanau und weiteren Ansprechpartnern in Hessen möchte die AGAR als institutionelles Dach für die Belange des Herpetofauna-Schutzes, insbesondere im Bereich von praktischen Artenhilfsmaßnahmen, in Hessen fungieren. Primäres Anliegen der AGAR ist die Planung, Initiierung und Verwirklichung nachhaltiger Schutzvorhaben sowie die Beratung interessierter Projektträger. Die einzelnen Projekte werden oft in Zusammenarbeit mit verschiedenen Trägern und mit Hilfe von Sponsoren durchgeführt. Generell wird ein partizipativer Anatz angestrebt, bei dem Landeigentümer bzw. -nutzer aktiv in die Maßnahmenplanung und -umsetzung eingebunden werden. Ein weiteres wichtiges Anliegen der AGAR ist der Aufbau einer zentralen Dokumentationsstelle. Hier sollen insbesondere schwer zugängliche Ausarbeitungen, Berichte, Studien und Gutachten gesammelt werden. Auch sollen die über Jahre erhobenen Daten zu Verbreitung und Bestandsgrößen der einzelnen Arten in der Landesdatenbank natis zusammengeführt werden. Diese umfassende, landesweite Datenbank ist heute als wichtiges Planungsinstrument unverzichtbar. Nicht zuletzt bemüht sich die AGAR um die Nachwuchsförderung. Die potenziellen Akteure von morgen müssen bereits heute an die Thematik und spezifischen Probleme des Naturschutzes herangeführt werden. Die AGAR stellt sich der daraus resultierenden gesellschaftlichen Verantwortung. Sie hat bereits vielen Studierenden die Möglichkeit geboten, ihre Diplom- bzw. Examensarbeiten im Rahmen von AGAR-Projekten durchzuführen. Hier finden Sie unsere Satzung. |